Donnerstag, 20. Februar 2014

Neuseeland (Aotearoa) - Rückblick

Neuseeland - Rückblick

Neuseeland ist zweifellos mit seiner Geografie und dem sehr speziellen Wildlife ein schönes Land.
 
Aber, und damit stehe ich wohl allein auf weiter Flur, ich würde dieses Land am anderen Ende der Welt niemanden für einen Urlaub empfehlen.
Die meist gehörte Begründung für eine derartige Reise ist, dass man hier auf kleinem Raum ganz viel unterschiedliche Landschaft zu sehen bekommt.
Das stimmt sicher, doch reichen dafür auch keine 4 Wochen! Noch dazu, dass man sehr viel Zeit für die An- und Rückreise aufbringen muss.
Will man nur annähernd sehen, womit man diese Reise rechtfertigt, wird es ein Hetzen von Ort zu Ort.
 
Gut, im Nachhinein kann man sagen: 'Ich war in Neuseeland im Urlaub!' - klingt zumindest gut und hat Neidpotential.
 
Wenn man aber all die dicht beieinander liegende interessante Geografie als Grund für den Besuch nimmt und diese besucht, besichtigt und erlebt hat, was macht man dann mit dem Rest seines Lebens im Urlaub? Auf Malle am Strand liegen?
 
Nach sieben Wochen des Reisens auf den beiden großen Inseln, muss ich sagen, dass ich gern mehr Zeit hätte haben wollen. Auch auf der etwas weniger attraktiven Nordinsel, die jedoch mit ihrer vulkanischen Geografie ein riesigen Trumpf ausspielen kann.
 
Der größte Teil ist uns bekannte Landschaft - kahle Hügel, Kühe und Schafe, weswegen ich nicht um die halbe Kugel reisen muss, um dies zu sehen.
Der landschaftlich schönere Teil ist zweifellos die Südinsel. Der Nordwesten, Westen und der Süden bis zu den Catlins. Die 'South Alps' und das 'Fjordland' sind herrlich, von der wilden Küste ganz abgesehen! Aber deswegen zwei Mal für mehr als zwanzig Stunden eingequetscht im Flieger sitzen?
Auch für Robben, Delphine, Seelöwen und -bären muss ich nicht auf die andere Seite. Auch das alles liegt geografisch näher!
 
Für die Generation Facebook sieht die Sache natürlich etwas anders aus. Mit der Möglichkeit hier ein paar Jobs zu ergattern und länger verweilen zu können, wird es dem Land etwas mehr gerecht.
Es scheint für viele nichts Schöneres zu geben, als nach dem Abi oder dem Studium dem elterlichen Nest zu entfliehen und die maximal mögliche Distanz zwischen sich und der Heimat zu bringen.
Natürlich wissend, dass die Basis, der man entfliehen möchte, genau jene ist, die einen im Ernstfall wieder zurückholt.
 
Um zu lernen, wie man in der Fremde zurechtkommt, Finanzen einteilt, sich seinen Tag und die Weiterreise organisiert, wenn man Leute aus aller Welt kennenlernen möchte, ist es nicht zwingend notwendig, die Kugel zur Hälfte zu umrunden!
Für die Sprache? Den größten Anteil der Reisenden machen, neben vielen Franzosen und Schweizern sowieso die Deutschen aus!
Welche Sprache mag man wohl sprechen, wenn man im Hostel und auf den verschiedenen Farmen die eigene Muttersprache dominiert?
 
Um dieses Urteil etwas zu mildern - wahrscheinlich habe ich zuvor bereits zu viele herrliche Landschaften gesehen und/oder die Erwartungen an Neuseeland waren einfach zu hoch!
 
 
Aber ich bin froh, dass ich diese Erfahrung während der Reise machen konnte und wahrscheinlich würde ich im Fall, dass Neuseeland wirklich einmal Urlaubsziel war, begeistert und zufrieden zurückkommen und davon erzählen






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